Funktionieren nach außen – Erstarrt im Inneren?
Nach außen läuft das Leben weiter, geordnet und funktional. Aufgaben werden erledigt, Rollen erfüllt, die Tage wirken stabil. Doch hinter dieser Oberfläche liegt etwas Stilles – eine innere Starre, die spürbar wird, sobald der äußere Lärm verstummt. Was einst Schutz war, fühlt sich heute wie Abstand an. Und in diesem Abstand beginnt die Erinnerung daran, dass Lebendigkeit nicht verschwunden ist, sondern nur darauf wartet, wieder Raum zu bekommen.
Vielleicht kennst du dieses Gefühl: Nach außen läuft alles scheinbar rund. Du erfüllst deine Aufgaben, kümmerst dich um andere, hältst das Leben in Bewegung. Du wirkst stabil, kontrolliert, zuverlässig. Und doch – tief in dir – spürst du eine eigentümliche innere Starre. Es ist, als hättest du dich selbst irgendwo auf dem Weg verloren.
Du funktionierst. Du erledigst. Du gibst. Aber Lebendigkeit? Freude? Innere Wärme? Sie scheinen verschwunden zu sein – wie hinter einer Glasscheibe, die dich von deinem eigenen Leben trennt.
Diese innere Starre ist kein Zufall. Sie ist eine alte Strategie deiner Seele. Eine Art Schutzprogramm, das dich einst vor Schmerz bewahrt hat.
Vielleicht hast du als Kind gelernt, dass Gefühle zu laut, zu viel, zu gefährlich sind. Dass du ihnen nicht vertrauen kannst. Vielleicht hat man dir beigebracht, stark zu sein, wenn du eigentlich nur gehalten werden wolltest. Also hast du dich selbst gehalten – und deine Gefühle eingefroren, um emotional überleben zu können.
Es war damals richtig so. Diese Starre, das Verdrängen der Gefühle war deine Rettung. Aber heute, da du längst erwachsen bist, rauben Starre und Verdrängung dir etwas Wesentliches: Nähe, Lebensfreude, Wärme, Lebensenergie.
Du misstraust deinen Gefühlen und damit dem Leben. Du bewegst dich dabei auf scheinbar sicherem Boden, alles wirkt kontrollierbar – aber tief unter der Oberfläche fließt das Leben weiter, wartet darauf, wieder zu dir durchzudringen. Und irgendwann spürst du: Es ist Zeit, dich dem Leben wieder zu öffnen.
Wenn das Leben zurückkommt – Annikas Geschichte
So ging es auch Annika. Sie war in ihrem Umfeld bekannt als die, auf die man sich verlassen kann. Eine starke Frau, die alles schafft, ohne zu klagen. Doch in stillen Momenten überkam sie eine Leere, die sie nicht mehr wegdrücken konnte. „Ich kann mich selbst nicht mehr spüren“, sagte sie leise in unserer ersten Sitzung.
Im morphischen Feld erschien das Bild eines zugefrorenen Sees – glatt, hart, unbewegt. Und darunter: Bewegung, Leben, Strömung. Das Feld zeigte ihr: Unter dem Eis wartet deine Lebendigkeit.
Der Satz, der dazu auftauchte, lautete: „Ich kann mir und meinen Gefühlen nicht vertrauen.“ Dieser Satz traf sie tief. Sie weinte nicht aus Schmerz, sondern aus Erkennen. Zum ersten Mal verstand sie, dass diese Starre in ihr kein Fehler war, sondern eine Leistung. Ein Schutz, den sie einst brauchte, um durchzukommen.
Wir arbeiteten mit einer einfachen, aber kraftvollen Willenserklärung. Keine Anstrengung, kein Druck, nur Präsenz und Atem.
Ich sehe und spüre meinen Glaubenssatz “Ich kann mir und meinen Gefühlen nicht vertrauen” … und ich bin bereit hinzusehen.
Ich würdige meinen Glaubenssatz “Ich kann mir und meinen Gefühlen nicht vertrauen” … und ich lasse diese Empfindungen zu.
Ich nehme meinen Glaubenssatz: “Ich kann mir und meinen Gefühlen nicht vertrauen” dankbar an … und ich bin gleichzeitig in Liebe mit mir … und ich verzeihe mir … und ich bin nachsichtig mit mir.
Und ich übergebe meinen Glaubenssatz “Ich kann mir und meinen Gefühlen nicht vertrauen” an mein liebendes Herz, zur Heilung und Transformation.
Während sie die Worte sprach, geschah etwas Feines. Ihr Atem wurde tiefer, ihre Schultern sanken, ihr Gesicht weicher, alles wurde leichter. Es war, als würde etwas in ihr zum ersten Mal wieder fließen und es fühle sich gut für sie an.
Ein paar Wochen später schrieb sie mir: „Ich habe gestern Musik gehört – und plötzlich liefen mir Tränen übers Gesicht. Nicht, weil ich traurig war, sondern weil ich gespürt habe, dass ich wieder fühlen kann. Es war wie Sonne auf meiner Haut.“
Der leise Riss im Eis
Der Wendepunkt entsteht in dem Moment, in dem du beginnst zu verstehen und zu fühlen, dass die Starre nicht dein Feind ist. Sie war eine Antwort deines Systems auf Überforderung, ein stiller Wächter, der dich geschützt hat, als du keine andere Wahl hattest. Doch jetzt darf dieser Wächter sich ausruhen und du musst nicht mehr kämpfen.
Sobald du erkennst, dass du ihn nicht mehr brauchst, verändert sich etwas in dir. Du kannst den Wächter nun würdigen, weil er dich vor emotionalem Schmerz bewahrt hat - und dann in Liebe loslassen. Du kannst nun auch deine Gefühle annehmen, als das, was sie sind: deine Freunde, auch wenn sie sich nicht immer gut anfühlen. Wenn das so ist, gilt es hinzuschauen, warum das so ist, um mit einer Willenserklärung wieder Ruhe hineinzubringen.
Fazit der Willenserklärung: „Meine Gefühle sind meine Freunde“
Dieser Satz wirkt wie ein Türöffner. Nichts wird erzwungen, nichts bekämpft. Etwas darf einfach wieder ins Fließen kommen – natürlich, von selbst, in deinem Rhythmus.
Wärme unter der Oberfläche
Viele glauben, sie müssten die Starre brechen, um lebendig zu werden. Aber das Gegenteil ist wahr. Du musst sie und das Thema dahinter würdigen, damit die Starre schmelzen kann.
Starre ist kein Feind, sie ist Erinnerung. Sie zeigt dir, wie stark du einst warst – und erinnert dich daran, dass du heute wählen darfst, anders zu leben.
Wenn du beginnst, dich selbst nicht mehr zu verurteilen, verwandelt sich Spannung in Energie. Und dort, wo vorher Starre war, breitet sich Entspannung aus. Lebendigkeit kehrt zurück, nicht weil du sie suchst, sondern weil du sie zulässt.
Ich denke dabei oft an das Bild vom Ball unter Wasser. Solange du versuchst, alles unten zu halten – deine Tränen, deine Wut, deine Sehnsucht –, kostet es Kraft. Doch sobald du loslässt, steigt der Ball nach oben, leicht, mühelos, frei. Genauso ist es mit dem Leben in dir.
Wenn das Leben wieder zu fließen beginnt
Wenn du spürst, dass dich die innere Starre festhält, musst du diesen Weg nicht allein gehen.
In einer kostenfreien Probelesung im morphischen Feld schauen wir gemeinsam, was dich bindet – und wie du sanft wieder in Kontakt mit deiner Lebendigkeit kommst.
Schon ein einziger Impuls kann das Eis zum Schmelzen bringen.
Oft genügt ein Moment der Klarheit, ein Atemzug, ein Ja – und du spürst, wie das Leben in dir zurückkehrt.
“Starre ist ein Schutz, kein Fehler. Doch sie kostet dich Lebendigkeit. Wenn du erkennst, dass du diesen Schutz nicht mehr brauchst, öffnet sich ein neuer Raum: Wärme, Nähe, Freude. Schritt für Schritt, sanft, in deinem Tempo.”
Abschließend hab ich hier noch drei Fragen, über die du gerne reflektieren kannst:
Was ist deine Erkenntnis aus diesem Artikel?
Was lernst du daraus – über dich, dein Leben oder deine Beziehung zur Welt?
Was wird dadurch möglich? Welcher neue Schritt fühlt sich jetzt stimmig an?
Liebe Grüße, Frank
Häufige Fragen
Was, wenn ich Angst habe, dass zu viele Gefühle auf einmal hochkommen?
Du bestimmst das Tempo. Es geht um kleine Schritte, nicht um Überforderung.
Dein System weiß, wann es sicher ist, sich zu öffnen.Wie merke ich, dass sich die Starre löst?
Dein Atem wird tiefer, dein Körper weicher, Anspannung weicht, alles wird leichter.Ich habe Angst, dass ich gar nicht fühlen kann – was dann?
Gefühle verschwinden nie. Sie ziehen sich nur zurück, wenn sie zu wenig Raum bekommen haben. Selbst, wenn du jetzt nichts spürst, ist das bereits ein Gefühl – vielleicht Schutz, vielleicht Vorsicht. Sei sanft mit dir. Das Spüren kehrt nicht zurück, weil du es willst, sondern weil du dich bereit erklärst, es wieder zuzulassen.Muss ich spirituell sein, um das morphische Feld zu erleben?
Nein. Es geht nicht um Glauben oder Ideologie, sondern um Wahrnehmung.
Das Feld ist keine Theorie – es ist Erfahrung, die dein Herz versteht, bevor dein Verstand sie begreift.Was, wenn ich ungeduldig werde, weil sich nichts verändert?
Veränderung geschieht selten in großen Sprüngen. Oft wirkt sie leise – im Hintergrund, während du glaubst, es passiert nichts. Vertraue auf die kleinen Bewegungen: einen tieferen Atemzug, einen Moment von Weichheit, ein bisschen mehr Ruhe. Das sind die ersten Zeichen, dass sich etwas in dir bewegt. Unterstützend kannst du dir eine eigene Willenserklärung zum Thema “Ungeduld” formulieren ;-)
Und wenn du gerade an jemanden denkst, dem meine Beiträge gefallen würden, sende ihm diesen Link: https://dasmorphischefeldlesen.de/blog
